Was bedeuten die Abkürzungen A1 und A2 bei Milch? Was ist der Unterschied zwischen beiden Sorten und was davon ist denn jetzt wirklich gesünder bzw. besser? Auf diese Fragen wollen wir innerhalb dieses Artikels eine Antwort finden.
Milch ist nicht gleich Milch, denn neben Rohmilch gibt es auch pasteurisierte und homogenisierte Milch und neben diesen Sorten gibt es eben auch noch die A1 und A2-Milch. Unter den Bezeichnungen A1 und A2 unterscheiden sich lediglich die Kaseine an der 67. Position der Aminosäurekette. Bei A2 sitzt dort nämlich die Aminosäure Prolin und bei der A1-Milch Histidin. Demnach kommt es auf die Genetik der jeweiligen Kuh an, ob die Milch nun die Milcheiweißstruktur A1 Beta-Kasein oder A2 Beta-Kasein besitzt.
Im Laufe der Evolution ist vor allem in den westlichen Regionen eine Punktmutation bei Rindern aufgetreten, wodurch sich das A1-Allel durchgesetzt hat. Größtenteils produzieren europäische und amerikanische Rinderrassen A1-Milch und Milch mit einer Mischung von A1- und A2-Kasein. In der Fleckviehzucht liegt die Frequenz des A2-Allels bei ca. 60 bis 65 Prozent. In Bayern stellt die Ausgangssituation reinrassiger A2-Rinder mit über 70 Prozent Braunvieh und knapp 40 Prozent Fleckvieh dar.
Welche Sorte ist denn jetzt die gesündere?
Häufig wird darauf hingewiesen, dass A2-Milch eine positive Wirkung auf die Verdauung und gesundheitsfördernd sein soll. Auch soll eine Verbindung zwischen dem Verzehr von A1 Beta-Kasein und einem erhöhten Risiko für nicht übertragbare Krankheiten bestehen. Auf die Frage, ob reine A2-Milch aus gesundheitlicher Sicht tatsächlich besser als die A1-Milch ist, hat das Kompetenzzentrum für Ernährung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Evidenz in der Medizin eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit untersucht. Dazu steht im Ergebnisbericht der Studie vom September 2019:
„Auf der Basis der vorhandenen Evidenz können die gesundheitlichen Effekte von A1 Beta-Casein (A1-Milch) nicht abschließend beurteilt werden. (…) vielmehr müssen die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden.“
Hiebei wird eingeräumt, dass sich „die Evidenzlage unter Umständen ändern könnte“. Jedoch gilt bisher als wissenschaftlich gesichert, dass:
- Die Unterschiede bei A1 beziehungsweise A2 Beta-Kasein bewirkt, dass Kasein im Darm unterschiedlich abgebaut wird. Demnach verhalten sich beide Sorten bei der Verdauung unterschiedlich.
- Auch ein Zusammenhang mit Laktose-Intoleranz ist zurzeit nicht ersichtlich. Beide Sorten enthalten Laktose. Jedoch könnte eine Theorie sein, dass Menschen, welche Milch nicht gut vertragen und glauben, dass sie Laktoseintolerant sind, anders auf die unterschiedlichen Milcheiweiße der A1- und A2-Milch reagieren.
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